Kriegsgräber und Kapp-Putsch

Auf dem Friedhof an der Gartenstraße befindet sich eine Anzahl von Gräbern, die an die kriegerischen und politischen Auseinandersetzungen des letzten Jahrhunderts erinnern. Zwei große Felder dieses Friedhofes sind der Erinnerung der gefallenen Soldaten des Ersten und Zweiten Weltkrieges gewidmet. An die Opfer dieser Kriege soll erinnert werden: stellvertretend für alle Gefallenen des Ortes sind hier die Gefallenen, die nach Wetter überführt wurden, namentlich genannt und mit Steinkreuzen teilweise markiert. Eher zentral auf dem älteren Teil des Friedhofes an der Gartenstraße liegen Kriegsgräber, die nicht der zentralen Ruhestätte der Gefallenen des Zweiten Weltkrieges zugeordnet sind. Unter diesen Gräbern ist auch ein Gedenkstein und offenbar auch der Beerdigungsort für die vier unbekannten Toten die auf dem Harkortberg am 14. Mai 1945 erschossen gefunden wurden und deren Identität bis heute nicht geklärt ist.

 

Ein weiterer kleinerer Teil des Friedhofes ist dem Gedenken der Opfer des Kapp-Putsches in Wetter (Ruhr) gewidmet. Die Lage nach dem Ersten Weltkrieg mit dem Bestehen rechtsradikaler Sammelbewegungen und einer latenten Gewaltstimmung in nationalen und militärischen Kreisen wurde noch durch die unsichere Lage, in die Militär und Freikorps nach dem Versailler Vertrag gerieten, zusätzlich verschlechtert. Am 13. März 1920 proklamierte sich der ostpreußische Generallandschaftsdirektor Wolfgang Kapp zum "neuen" Reichskanzler, aber weder er noch die durch ihn eingesetzten Leute wussten mit der ihnen zugewachsen Macht etwas anzufangen -  auf lange Sicht wollte man mit diesem nationalistischen Putsch die Monarchie wieder herstellen. Den Unruhen, deren Kampfhandlungen letztlich nie geklärt werden konnten, fielen fünf Arbeiter und elf Soldaten zum Opfer. Zunächst wurde auf dem Friedhof in Wetter (Ruhr) nur der Soldaten gedacht, 2001 wurde auch ein Gedenkstein für die zivilen Opfer aufgestellt.